Alle lernen am besten in ihrem persönlichen Stil. Die folgenden Empfehlungen beruhen alle auf den Erfahrungen, die ältere Studierende während den vielen Vorlesungen & Praktika und im Selbststudium gesammelt haben. Wir sagen dir deshalb, auf was es in unseren Augen wirklich ankommt. Damit möchten wir dir den Start ins Medizinstudium erleichtern. Picke dir die Empfehlungen heraus, welche dein Selbstmanagement und deinen Lernstil sinnvoll ergänzen.
Hardware
Schriftliche Notizen gehen am flottesten mit einer Tastatur. Im Medizinstudium ist ein Gerät mit Touch-Funktion und Stift aber sehr nützlich: Das Medizinstudium ist in unseren Augen wenig textlastig, viel mehr steht das Verstehen und Analysieren von naturwissenschaftlichen und medizinischen Zusammenhängen in Form von Graphiken, Regelkreisen, Tabellen und ausgewählten PP-Folien der Vorlesungen im Vordergrund. Chemische Strukturformeln, mathematische Formeln und Physiologie-Grafiken auf einem Tablet oder iPad zu zeichnen und zu bearbeiten geht extrem schnell und ist kinderleicht. Wir empfehlen deshalb ein Gerät mit Stift und Tastatur, z.B. ein iPad, Surface oder ein faltbares Notebook von Asus, Lenovo oder anderen Herstellern.
Für das Bearbeiten von Podcasts ist es sinnvoll zwei Bildschirme zu haben, um gleichzeitig den Podcasts anzuschauen, Notizen zu machen oder Fakten in e-Books oder im Internet nachzuschlagen. Ob du dabei einen externen Bildschirm via HDMI an dein Notebook anschliesst oder neben deinem Notebook noch ein Tablet oder iPad für die Notizen hast, kommt nicht so drauf an. Zumindest dein Notizgerät sollte aber handlich sein, damit du es einfach in die Präsenzvorlesungen und Praktika mitnehmen kannst.
iMac-Geräte haben den Vorteil, dass du Dateien mit AirDrop ganz einfach zwischen deinen Geräten verschieben und automatisch auf der iCloud speichern kannst. Auch Microsoft hat jedoch gute Synchronisierungsmöglichkeiten wie z.B. OneDrive. Erstelle in jedem Fall unbedingt ein regelmässiges Backup von deinen Daten, entweder in der Cloud oder auf einer externen Festplatte.
Software
Leider gibt es nicht die perfekte Software für das Medizinstudium, alle haben ihre Vor- und Nachteile. Im Folgenden empfehlen wir dir drei Programme, mit denen du sicher nichts falsch machst, und geben dir einige Starting-Tipps. Wir haben uns absichtlich kurzgehalten, ausführliche Reviews und Tutorials zu den einzelnen Softwares findest du auf Youtube. Tipps zur Strukturierung der Unterlagen in den Apps findest du im nächsten Kapitel «Datenmanagement».
OneNote
OneNote von Microsoft ist eine vielseitige App für die Organisation und Gruppenbearbeitung von Notizen. Sie ist zwar eigentlich nicht optimal geeignet, Datenmengen wie die Vorlesungsunterlagen des ganzen Studiums zu managen, ist aber noch immer die wahrscheinlich meistgenutzte App im Medizinstudium unter Windows-Usern. Trotz einiger Mängel (wie z.B. das Fehlen eines sinnvollen Export- und Druckformates) ist es in unseren Augen die erste Wahl für Windows.
Unsere Starting-Tipps:
- Neben der unpraktischen Web-App existieren zwei Versionen der Software: Die auf vielen Geräten vorinstallierte Windows 10 App und die Desktop Version. Mit der Desktop Version stehen dir noch mehr Funktionen zur Verfügung, lade dir also am besten diese herunter.
- Bevor du ein Notizbuch in OneNote für das erste Semester eröffnest, stelle sicher, dass du mit dem Students-Konto angemeldet bist. Nur mit dem Students-Konto steht dir der Cloud-Speicher der Uni zur Verfügung (du kannst die Notizbücher aber auch später zwischen deinen Kontos verschieben).
Notability oder GoodNotes
Diese Programme sind zwar beide kostenpflichtig, die einmaligen 15 CHF lohnen sich aber definitiv. Sie übertrumpfen OneNote mit einem besseren Seitenformat und vielen zusätzlichen Funktionen (Suchfunktion für Handnotizen, Exportfunktion zum Drucken und Teilen von Notizen u.a.). Leider stehen sie nur für Mac-User zur Verfügung. OneNote ist auch im Apple Store verfügbar, eignet sich aber höchstens, um eine Synchronisierung der Notizen zwischen Mac und Windows zu ermöglichen.
Datenmanagement
Halte unbedingt von Anfang an Ordnung in den vielen PDFs, die du runterladen wirst! Es lohnt sich, nicht nur in deinem Notizprogramm, sondern auch auf dem Desktop eine sinnvolle Ordnerstruktur aufzubauen, um deine Unterlagen später einfach wiederzufinden.
Hier kannst du die Ordnerstruktur für den Desktop auch als .zip Datei herunterladen.
Wir empfehlen dir folgende Grundstruktur deiner Notizen (am Bsp. von OneNote). Passe sie nach deinen Vorlieben an, damit du die beste Übersicht hast.
- Ein Notizbuch pro Studienjahr oder Semester
- Je ein Abschnitt für:
- Anatomie Bewegungsapparat
- Anatomie Leitungsbahnen
- Histologie
- Klinik (für klinische Vorlesungen)
- B1 Chemie
- B1 Physik
- B1 Biologie
- Block 2
- Block 3 etc.
- Wahlfächer (z.B. Obligatorisches Wahlpraktikum oder Zusatzleistungen)
Die Blockbücher und Fachpraktika-Unterlagen kannst du entweder in die Themenblock-Abschnitte packen, oder eigene Abschnitte eröffnen. Mit dieser Struktur erhältst du bis Ende Semester in den meisten Abschnitten ca. 10-20 Seiten. Im 2. Jahr empfiehlt es sich, die Unterlagen nicht mehr streng nach Blöcken, sondern nach Themen zu sortieren. Finde heraus, was dir am besten passt.